Sicherheit von Impfstoffen
Statt Angst vor der Krankheit haben manche Personen Sorge vor möglichen „Nebenwirkungen“.
Diese Ängste stehen jedoch in keinem Verhältnis zum Nutzen: Heutige, moderne Impfstoffe unterliegen strengsten Kontrollen. Sowohl vor, als auch nach der Zulassung. Bevor ein Arzneiprodukt auf den Markt kommt, muss es 6 bis 10 Jahre lang strenge Studien zu Sicherheit und Wirksamkeit durchlaufen.
Impfungen werden in der Regel gut vertragen. Grundsätzlich gilt es, zwischen sog. Impfreaktionen und unerwünschten Nebenwirkungen zu unterscheiden. Unter Impfreaktionen versteht man lokale Reaktionen rund um die Einstichstelle (Rötung, Schwellung, Druckschmerz), Fieber (v.a. bei kleinen Kindern bei Erstimpfungen) oder ein allgemeines Krankheitsgefühl. Dies ist Ausdruck der normalen Auseinandersetzung des Organismus mit dem Impfstoff und dauert meist nur wenige Tage.
Krankheitserscheinungen, die in einem ursächlichen Zusammenhang mit einer Impfung stehen könnten und über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehen (z.B. allergische Reaktionen), werden als Impfkomplikationen bezeichnet. Dabei ist zu beachten, dass aus einem reinen zeitlichen Zusammenhang nicht automatisch auch eine Ursächlichkeit abzuleiten ist. Viele Erkrankungen treten auch unabhängig von Impfungen als „Hintergrundmorbidität“ auf, so dass eine Zuordnung nicht immer einfach ist. (Anmerkung: Unter Hintergrundmorbidität versteht man das übliche Maß an Krankheiten, die in einer Bevölkerung vorkommen und dann durch die zeitliche Korrelation mit der Impfung in Zusammenhang gebracht werden.)
Schwerwiegende Nebenwirkungen oder Komplikationen sind sehr selten. 2010 und 2011 wurden in Österreich 36 Verfahren nach dem Impfschadengesetz geführt und sechs davon bestätigt – diese gehen jedoch größtenteils auf heute nicht mehr verwendete Impfstoffe zurück.
Generell gilt: Jeder Impfreaktion, die für Betroffene beunruhigend ist, sollte nachgegangen werden. Fragen Sie die Ärztin/den Arzt oder die Apothekerin/den Apotheker Ihres Vertrauens um Rat – er/sie kann Sie korrekt und kompetent informieren!
Weitergehende Informationen:
https://www.meduniwien.ac.at/hp/tropenmedizin/ambulanz-diagnostik/
https://www.bmgf.gv.at/cms/home/attachments/1/5/5/CH1100/CMS1386342769315/impfungen-reaktionen_nebenwirkungen.pdf